Diogenes

Schülerzeitung des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums Greifswald

Allgemein

Woher kommt der Name Diogenes?

Nachdem wir eine neue Schülerzeitungsgruppe gebildet hatten, waren wir uns schnell einig, dass wir einen neuen Namen brauchen. Denn der Name „Penner“ war für uns nicht passend. Als wir endlich einen passenden Titel gefunden hatten, kamen neue Schüler in die Gruppe, die den Vorschlag nicht gut fanden. Also fing unsere ganze Suche wieder von vorne an. Eine Woche später brachte Herr Lange -ein damaliger Lehrer, der die Schülerzeitung mit uns führen wollte- einen Vorschlag mit in die Sitzung, den die meisten gut fanden. Seine Idee war es die Schülerzeitung den Titel „Diogenes“ zu geben. Ein sehr abstrakter Name, den viele sicherlich noch nie zuvor gehört haben und da wir nicht willkürlich einen Namen ausgesucht haben hat er auch einen passenden Hintergrund.

Aber welche Geschichte steckt hinter dem Namen Diogenes?

In der Antike gab es mehrere Philosophen mit dem Namen Diogenes. Wir aber meinen den Diogenes von Sinope, bekannt als Diogenes in der Tonne.

Viele Angaben über Diogenes sind ungenau, wie z.B. wann er genau gelebt hat oder wo er sich aufgehalten hat. In den antiken Berichten ist jedoch des Öfteren davon die Rede, dass sich Diogenes in Korinth aufgehalten habe. In Korinth, soll er nach der bekanntesten Anekdote, Alexander dem Großen begegnet sein. Die Anekdote taucht bei zahlreichen antiken Autoren in oft unterschiedlichen Variationen auf. Die älteste erhaltene Version stammt von Cicero ausführlicher berichtete Plutarch:

„Die Griechen beschlossen, mit Alexander gegen die Perser einen Kriegszug zu unternehmen. Da bei dieser Gelegenheit viele Staatsmänner und Philosophen ihm Glück wünschten, dachte er, dass auch Diogenes, der sich eben in Korinth aufhielt, ein Gleiches tun würde. Aber dieser blieb ungestört in seiner Ruhe im Kraneion (Platz in Korinth), ohne sich im Geringsten um Alexander zu kümmern, daher begab der sich zu Diogenes hin. Diogenes lag eben in der Sonne. Als aber so viele Leute auf ihn zukamen, reckte er sich ein wenig in die Höhe und sah Alexander starr an. Dieser grüßte ihn freundlich und fragte, womit er ihm dienen könnte. ,Geh mir nur ein wenig aus der Sonne!` Davon soll Alexander so sehr betroffen gewesen sein und den Stolz und die Seelengröße des Mannes so sehr bewundert haben, dass er ausrief: ,Wahrlich, wäre ich nicht Alexander, ich möchte wohl Diogenes sein.`

Diogenes Beiname war „der Hund“. Vermutlich war es ein auf seine Schamlosigkeit bezogenes Schimpfwort gemeint. Diogenes fand ihn aber passend und hat sich seither selbst so bezeichnet. Er soll freiwillig das Leben der Armen geführt und dieses öffentlich zur Schau gestellt haben. Angeblich verbrachte er die Nächte an verschiedenen Orten. Als Schlafstätte soll ihm gelegentlich ein Fass gedient haben. Zur Ausstattung gehörte ein einfacher Wollmantel, ein Rucksack mit Proviant und einige Utensilien. Seinen Trinkbecher und seine Essschüssel soll er weggeworfen haben, als er sah, wie Kinder aus Händen tranken und Linsenbrei in einem ausgehölten Brot aufbewahrten.

Es ist davon auszugehen, dass Diogenes die grundsätzlichen Ansichten vertreten hat, dass richtig glücklich nur der sein kann, der sich erstens von überflüssigen Bedürfnissen freimacht und zweitens unabhängig von äußeren Zwängen ist.

Philosophie- und Kulturhistoriker sowie Künstler stellen Diogenes als denjenigen dar, der nicht in erster Linie Thesen aufstellte, sondern seine ureigenen Erkenntnisse öffentlich und demonstrativ in die Tat umsetzte.

Diogenes war anders als die normalen Leute. Vielleicht sollten wir uns ihn manchmal zum Vorbild nehmen. Diogenes passt so gut zu unserer Schülerzeitung, weil „Diogenes“ ein alter Griechischer Name ist und er freiwillig als Penner gelebt hat, also hatten wir auch den Bezug zur alten Schülerzeitung wieder hergestellt.

– Jasmin